Pressebericht Zollern-Alb-Kurier: Saisonabbruch – Albstädter müssen wieder bittere Pille schlucken

Mannschaftsbild: Kader der vergangenen, abgebrochenen Saison 2020/21

Foto: Reinhold Lautenbacher (FC 07 Albstadt) 

 

Saisonabbruch:

Albstädter müssen wieder bittere Pille schlucken

 

13.04.2021

Von Matthias Zahner (Sportredakteur der Lokalzeitung Zollern-Alb-Kurier)

 

Erneut verhinderte ein coronabedingter Saisonabbruch die Albstädter Rückkehr in die Verbandsliga.

 

Rien ne va plus – nichts geht mehr: Der Württembergische Fußballverband (WFV) hat die Spielzeit beendet und annulliert. Es gibt weder Ab- noch Aufsteiger – dafür aber vermeintliche Gewinner und Verlierer der Entscheidung, die am Freitag getroffen wurde, sich allerdings lange davor abgezeichnet hatte.

 

Der einstimmige Beschluss des WFV-Beirats hat am Freitag niemanden mehr überrascht. Die Lage wurde immer aussichtsloser. Ein Abbruch ohne Saisonwertung war letztlich nicht mehr zu verhindern.

Für Mannschaften, die um den Aufstieg gespielt hätten, platzten die Träume. Die Teams im Abstiegskampf dürften aufgeatmet haben. Freud und Leid: nichts Neues im Sport. Besonders hart traf es den FC 07 Albstadt. Der Landesligist verpasste durch das zweite vorzeitige Saisonende erneut die Rückkehr in die Verbandsliga. Sich über die Gegebenheiten öffentlich aufzuregen, ist nicht die Art von Alexander Eberhart. Der Trainer der Nullsiebener nimmt es „mit Ironie und Sarkasmus – so erträgt man es eigentlich am besten.“

Albstadt: Neun Siege in zehn Spielen

Sollte es in einer Talkshow jemals über den „deutschlandweit bittersten Nichtaufsteiger der letzten zwei Jahre“ gehen, Eberhart ist sich sicher, dass ein Verantwortlicher des FC 07 eingeladen wäre. „Da nehmen wir alles mit. Vielleicht bekommen wir dort die entgangenen Einnahmen“, sagt Eberhart mit einer gehörigen Portion Selbstironie. Zehn Spiele, neun Siege, ein Unentschieden und 39:2 Tore – die Albstädter Saisonbilanz liest sich fast makellos. Wäre die Spielzeit 2020/21 wie die 2019/20, als die Blau-Weißen nur wegen des Torverhältnisses und des unglücklichen Umstands, dass der Konkurrent VfB Friedrichshafen das letzte Spiel – vor der Unterbrechung, was zu diesem Zeitpunkt aber niemand wusste – mit 9:0 gewann, mit dem Punktequotienten gewertet worden, Albstadt würde ab dem Sommer in der Verbandsliga spielen. Da aber nicht mal die Vorrunde zu Ende gebracht werden konnte, blieb nur noch die Annullierung. „Alles andere hätte mich überrascht und hätte ja auch keinen Sinn gemacht, wenn man die Zahlen beobachtet“, meint Eberhart – diesmal ernsthaft.