Zollern-Alb-Kurier: FC 07-Trainer Alexander Eberhart äussert sich zur aktuellen Situation

FC 07-Trainer Alexander Eberhart

Bild: Wolfgang Weber (Foto Weber, Albstadt)

 

 

Alexander Eberhart im Interview:

Ab wann man sich „Kulttrainer“ nennen darf

 

28.02.2022

Von Marco Schneider (Sportredaktion ZOLLERN-ALB-KURIER)

 

Alexander Eberhart hat seinen Vertrag beim FC 07 Albstadt um ein weiteres Jahr verlängert und wird damit in der Saison 2022/23 in sein achtes Jahr bei den Blau-Weißen gehen. Aktuell befindet sich der ehemalige Regionalliga-Kicker mit seiner Mannschaft in einer besonderen Vorbereitungsphase, wie er im Interview berichtet.

 

Herr Eberhart, wie sieht der Vorbereitungsplan des FC 07 Albstadt aus?

Alexander Eberhart: Wir haben uns für eine kurze Vorbereitung entschieden. In der ersten Woche haben wir uns der Grundlagenausdauer gewidmet. In Woche zwei haben wir verschiedene Spielformen eingebaut und werden nun an die Schnelligkeit und an gruppentaktische Dinge gehen. Es geht Schlag auf Schlag und die Jungs, die da sind, hängen sich voll rein.

 

Wie gehen Sie und Ihr Team die beiden Hinrundenspiele gegen den Vorletzten SV Heinstetten und Schlusslicht SV Weingarten an?

Wir werden diese beiden Spiele als Vorbereitungsspiele für die anstehende Aufstiegsrunde nutzen. Wir wollen diese Begegnungen natürlich für uns entscheiden. Ich denke, es wird spannend werden, da wir selbst nicht sagen können, wo wir stehen.

 

Wie lauten die Ziele für die Aufstiegsrunde?

Aufgrund der Tatsache, dass wir die Liga in den letzten beiden Jahren beherrscht und durch Corona den Aufstieg verpasst haben, ist es für uns nicht einfach, mit Tabellenplatz acht in die Aufstiegsrunde zu gehen. Wir wollen schauen, dass wir so viele Punkte wie möglich holen und noch den einen oder anderen Platz nach oben klettern. Durch die kuriose Aufstiegsregelung kann keine Mannschaft unter den zehnten Platz rutschen. Für Mannschaften, die nicht mehr ins Aufstiegsrennen eingreifen können, wird es sicherlich nicht einfach, die Motivation hochzuhalten. Ich habe meiner Mannschaft einen Punkteschnitt ausgegeben, den ich, inklusive der beiden übrigen Hinrundenspiele, für realistisch halte.

 

Was waren Beweggründe für Ihre Vertragsverlängerung?

Ich spüre in allen Bereichen vollstes Vertrauen. Die Wertschätzung von den Verantwortlichen, von den Spielern und von den Zuschauern sucht seines Gleichen und das gibt es in dieser Form nicht oft. Zudem haben mir die „Macher“ des FC 07 Albstadt, Rupert Linder und Peter Piske, kurze Zeit vor ihrem Versterben ein paar Dinge mit auf den Weg gegeben, welchen ich Rechnung tragen werde. Ein weiterer Grund ist das sehr gute Verhältnis zu unserem Vorstand Jürgen Pfaff. Ich halte ihn mit seiner Mütze und den selbstgedrehten Zigaretten für einen Kultvorstand und ich denke, dass ihm nach seiner Amtszeit beim FC 07 Albstadt auch eine Tätigkeit in der Vorstandschaft des FC St. Pauli gut zu Gesicht stehen würde. Alex Ferguson und Christian Streich haben einst gesagt, dass man sich erst nach acht Jahren Amtszeit „Kulttrainer“ schimpfen darf.

 

Im Sommer werden Spieler Pietro Fiorenza oder Hakan Aktepe neue Aufgaben angehen. Wie gehen Sie damit um?

Es ist für mich ein ganz normaler Prozess. Vor der nächsten Saison findet ein kleiner Umbruch statt, bei dem uns Spieler verlassen und auch neue Spieler hinzukommen werden. Dennoch ist das ein normaler Ablauf.